100 Jahre Hüffermann - Fahrzeugbau und Krandienstleistungen vom Experten
Zeigen stolz den Meisterbrief von Firmengründer Wilhelm Hüffermann (von links): Klaus Kieler, die Gesellschafter Rolf Hüffermann und Daniel Janssen, Bild: Stefan Idel
WILDESHAUSEN „Jetzt guckt Euch das an!“, freut sich Rolf Hüffermann. Der 64-jährige Unternehmer hält ein so genanntes „Fahrgestell-Buch“ aus den Gründungsjahren des Unternehmens in den Händen. Klaus Kieler, Geschäftsführer und Vertriebsleiter der Hüffermann Transportsysteme GmbH, hat den Schatz aus dem Firmenarchiv gehoben. Ebenso die Meisterurkunde, die Unternehmensgründer Wilhelm Hüffermann am 10. April 1913 von der damaligen Handwerkskammer Vechta erhielt. An diesem Freitag, 1. März, wird das Wildeshauser Unternehmen genau 100 Jahre alt.
Zur Historie
Ohne Kran läuft nichts: Kein Haus, keine Brücke, kein Werkhalle, kein Windkraftanlage entsteht heute ohne Zuhilfenahme von Kran- und Hebetechnik. Hüffermann Krandienst hat sich das Geschäftsfeld zu Eigen gemacht und setzt seit fast 50 Jahren Fahrzeugkräne ein.
Entstanden ist das Unternehmen als zusätzliches Standbein zur Anhängerfertigung und Lkw-Werkstatt des traditionsreichen Unternehmens Hüffermann, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. Firmengründer Wilhelm Hüffermann beschlug anfangs Pferdehufe und fertigte Wagenräder. Nach dem II. Weltkrieg übernahm Sohn Rudolf das Geschäft. Schritt für Schritt baute man die Anhängerfertigung aus.
1976 stieg Rolf Hüffermann in das Unternehmen ein, siedelte an die Ahlhorner Straße um und forcierte den Bau von Container-Wechselsystemen für die Entsorgungsbranche. Im Jahr 2004 erfolgte eine Umstrukturierung und Neuausrichtung. Es entstanden Hüffermann- Transportsysteme in Neustadt/Dosse und Hüffermann-Krandienst mit Sitz in Wildeshausen.
Bei Windrädern im Einsatz: ein Hüffermann-Kran
Flexibilität, Standhaftigkeit und eine gehörige Portion Mut seien das einzige Kapital gewesen, mit dem sein Großvater gestartet sei, erklärt Hüffermann. Damit war er im so genannten „Jahrhundertjahr 1913“ – ein Jahr vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs – aber nicht allein: Der Bäcker Karl Albrecht machte sich in Essen selbstständig. Seine Söhne Karl und Theo gründeten später „Aldi“. In Harsewinkel übernahm Maschinenbauer August Claas ein kleines Unternehmen zur Herstellung von Strohbindern – die heutigen Claas-Werke.
Firmengründer Wilhelm Hüffermann beschlug Pferdehufe und fertigte Wagenräder, Kutschen sowie Anhänger für die Landwirtschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Sohn Rudolf das Geschäft. Anfang der 1960er Jahre stieg der Bedarf an Lkw und Anhängern. Diesem Trend folgte das Familienunternehmen und baute die Anhängerfertigung Schritt für Schritt aus. In dritter Generation stieg Rolf Hüffermann 1976 ins Unternehmen ein. Er siedelte von der Visbeker an die Ahlhorner Straße um. Zunächst erwarb er 10 000 Quadratmeter; heute sind es 38 000.
Da in den 70er-Jahren immer mehr Müll gesammelt werden musste, erkannte der Diplom-Ingenieur für Fahrzeugtechnik die Chance und forcierte den Bau von Container-Wechselsystemen für die Entsorgungsbranche. „Mein Vater hat mir sehr früh freie Hand gelassen“, blickt Hüffermann dankbar zurück.
30 Kräne im Einsatz
1965 wurde der erste Hüffermann-Kran zum Einsatz gerufen. Heute hat der Krandienst an seinen fünf Standorten 55 Mitarbeiter. 30 Auto-, Kompakt- und Mobilbaukräne sind im Einsatz. „Wir haben gerade drei neue Fahrzeuge bestellt“, erklärt Geschäftsführer Daniel Janssen.
Nach der Wiedervereinigung erwarb Hüffermann einen Betrieb für Landtechnik in Neustadt/Dosse. Bis heute investierte Hüffermann-Transportsysteme 20 Millionen Euro in den Brandenburger Standort. Dort sind mehr als 170 Mitarbeiter, darunter 30 Auszubildende, beschäftigt. Das Unternehmen wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem „Oscar des Mittelstandes“ und der Trophäe „Zertifikat für Nachwuchsförderung“.
Nach einem Konjunktureinbruch 2002 war eine Umstrukturierung unvermeidlich. Im Ergebnis splittete sich Hüffermann in die heutige Hüffermann Transportsysteme und die Hüffermann Krandienst GmbH auf. Der Bereich Müllsammelaufbauten wurde verkauft. Rolf Hüffermann zog sich aus der Geschäftsführung der Hüffermann Transportsysteme zurück und fungiert seither in dieser Sparte als beratender Gesellschafter.
Hüffermann Transportsysteme gilt als einer der führenden Hersteller seines Segments. Der Absatzmarkt erstreckt sich über West- und Osteuropa bis hin nach Japan, berichtet Kieler. Im Bereich der Schwerlastcontainer ist das Unternehmen Marktführer in Deutschland. Der Firmensitz Wildeshausen fungiert heute als Entwicklungs-, Vertriebs- und Servicezentrum für Hüffermann Transportsysteme. Außerdem befindet sich hier der Stammsitz des Krandienstes und von NTM. Das Gemeinschaftsunternehmen von Närpes Trä & Metall (NTM) und Hüffermann Transportsysteme vertreibt von hier aus Abfallsammelfahrzeuge des finnischen Herstellers. Zusätzlich hat sich im Januar 2013 das Verbundunternehmen Velsycon auf dem Wildeshauser Hüffermann-Areal niedergelassen. Es baut dort Hakenwechselsysteme und Siloaufsteller.
„Kein Kranz an die Tür“
Das Jubiläum soll vielfältig begangen werden. „Ich bin keiner, der einen silbernen Kranz an die Tür nagelt“, sagt Rolf Hüffermann. „Wir möchten mit unserer Belegschaft ein Familienfest feiern.“ Zudem seien am 13. und 14. Juni Veranstaltungen in Neustadt/Dosse sowie im Herbst ein Tag der offenen Tür am Wildeshauser Standort geplant. Tradition und Zukunftsgestaltung gehören für Hüffermann zwingend zusammen: An diesem Freitag wollen die Gesellschafter über Investitionen in Höhe von 3,2 Mio. Euro am Brandenburger Standort entscheiden. So seien eine neue Lackierung und energiesparende Maßnahmen geplant.
(Quelle: nwzonline.de)
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