Beitrag vom 21.06.2011 ·  Kategorie: Referenzen

"Daphne im Wind" schwebt an Ihren Platz


Daphne im Wind schwebt auf ihren Platz

Auf einem Transporter vom Hüffermann Krandienst wurde „Daphne im Wind“ vor das Museum für Natur und Mensch in Oldenburg gefahren. Ein Ladekran der Firma Hüffermann hob die 4,80 große Skulptur auf den Sockel.

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Es kommt auf den Millimeter an bis die Skulptur vor dem Museum für Natur und Mensch richtig steht. „Daphne“, so erklärt Museumsleiter Professor Dr. Mamoun Fansa, „symbolisiert die Verwandlung des Menschen in die Natur.“ In der griechisch-römischen Mythologie herrscht über die Herkunft der Daphne – eine Bergnymphe oder eine jungfräuliche Jägerin – keine absolute Gewissheit. Für ihre Schönheit berühmt, stellte ihr Apollon nach. Um seinem Werben zu entkommen, wurde sie von ihrer Mutter in einen Lorbeerbaum verwandelt.

Millimetergenaue Arbeit

„Daphne im Wind“ schmückt ab sofort das Museum am Damm und zog schon während der Installation die Blicke auf sich. Der Fahrer vom Hüffermann Krandienst ,Jens Martin, der normalerweise Maschinen, Rohre und andere weniger ästhetische Gegenstände an den Haken nimmt, ist begeistert von seinem Auftrag. „Das ist wirklich ein sehr schönes Stück“, findet er. Die Dame ohne Kopf gefällt ihm. „Ich mach so etwas zum ersten Mal“, erzählt er und gibt sein Bestes.

 

Millimetergenau muss die 200 Kilogramm schwere Bronzeskulptur in eine Vorrichtung eingelassen und einbetoniert werden. Jetzt ist die Bildhauerin Iris Le Rütte aus Amsterdam gefragt, die sehr gespannt ist, wie ihr Kunstwerk auf dem Sockel wirkt. Sie guckt genau hin und gibt Anweisungen. Etwas weiter nach links, tiefer, nein höher, so geht das über eine halbe Stunde. Dann hat die Skulptur ihre optimale Position zur Freude aller Anwesenden.

Traum geht in Erfüllung

„Ich bin glücklich“, sagt Iris Le Rütte, als Daphne fest steht. Die Künstlerin ist zufrieden, die Beschenkten auch. Tatsächlich schmückt „Daphne“ das Museum auf besondere Weise. „Sie soll auf unsere Museumsinhalte hinweisen“, sagt Mamoun Fansa, der sich über die Installation dieser Großplastik unmittelbar vor seiner Pensionierung im August besonders freut.

 

Mit Hilfe zahlreicher Sponsoren aus Oldenburg und mit Landesmitteln konnte das Landesmuseum Natur und Mensch den Traum, eine Skulptur neben dem Eingangsbereich aufzustellen, verwirklichen. Das Projekt kostete rund 100 000 Euro.

„Daphne im Wind“ zeigt den Moment, als Haare, Kopf und Arme der Nymphe sich in Zweige verwandeln, ihr menschliches Herz jedoch noch in dem weiblichen Körper schlägt. So weicht sie auch vor Apollon zurück. Bei der wohl bekanntesten Großdarstellung dieser Sage handelt es sich um die Marmorgruppe „Apollon und Daphne“ des Gian L. Bernini von 1624. Sie befindet sich heute in Rom in der Villa Borghese.

In den Niederlanden stehen bereits zahlreiche Objekte von Iris Le Rütte im öffentlichen Raum. Auch in Dänemark und Belgien sind Skulpturen von ihr aufgestellt.

Wenn „Daphne im Wind“ am morgigen Sonntag offiziell eingeweiht wird, wird anschließend im Oldenburger Schlossgarten auch eine Ausstellung mit Objekten der 51-jährigen niederländischen Künstlerin eröffnet. (zb)

Großplastik vor dem Museum Natur und Mensch installiert – Werk von Iris Le Rütte

Quelle: In Anlehnung an Kreiszeitung Wesermarsch, 18.06.2011